Ein Spaziergang am Montaña Roja ist ein schönes Erlebnis, bei dem man tolle Ausblicke auf die Umgebung genießen kann. Die Wanderung hinauf zum Montaña Roja und rund um dessen Caldera ist etwa 5km lang und benötigt etwa 1,5 Stunden.
Startpunkt für unseren Spaziergang ist die Villa Vino. Die wunderschöne Ferienvilla liegt in der obersten Straße von Los Altos, direkt am Montaña Roja und bietet den optimalen Ausgangspunkt für diese kleine Wanderung.
Wir gehen vom Haus aus nach rechts die Straße entlang, dann nochmal nach rechts, bis zum Ende der Straße. Hier beginnt der Wanderweg hinauf zum Montaña Roja.
Wenn wir den Weg ein Stück hinauf gehen und uns umsehen, blicken wir rechterhand hinüber zu den Papagayo-Stränden. Lassen wir den Blick nach links schweifen, so blicken wir auf die nördlich liegenden Berge und auf der anderen Seite wieder auf das Meer. Direkt vor uns, leicht nach rechts versetzt, sehen wir in der Ferne das „Geisterhotel“, die Bauruine des „Hotel Atlantida del Sol“. Hierbei handelt es sich um die Ruine eines nie fertiggestellten Hotelbaus aus den 70er Jahren, den ein deutscher Unternehmer auf Lanzarote errichten wollte, um die Insel für deutsche Touristen interessant zu machen. Das Vorhaben scheiterte daran, dass der Bauherr einen Golfplatz bauen wollte, was sich in dieser Gegend zur damaligen Zeit allerdings als unmöglich erwies.
Rechts können wir den Blick über die Ebene hinweg zu den Salinas del Janubio und dahinter bis nach Los Hervideros in die Ferne schweifen lassen. Nach einer Weile kommen wir zu einer Abzweigung welche rechts, am Fuße des Berges entlang oder linksherum hinauf zum Gipfel führt. Wir wählen den Weg hinauf zum Gipfel. Der Weg führt uns durch eine von roter Erde geprägte Landschaft, in der die Überreste der früheren, vulkanischen Tätigkeit des Montaña Roja ersichtlich sind. Auf dem Weg nach oben zum Gipfel lohnt es sich immer wieder stehenzubleiben und sich umzusehen. Über der Gebirgskette im Nordosten sehen wir das Bergdorf Las Breñas und dahinter den über 600 m hohen Atalaya-Berg und das alte Bauerndorf Femes.
Wir gehen weiter geradeaus den Berg hinauf und gelangen an eine Abzweigung. Links geht es weiter hinauf zum Gipfel. Der Weg führt durch inseltypische Steinlandschaften nach oben. Unterhalb erstreckt sich die Stadt Playa Blanca entlang der Südküste. Wenn man diese Stadt heute von hier oben betrachtet, fällt es schwer, sich vorzustellen, dass dies, bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein, ein kleines, beschauliches Fischerdorf war. Von hier oben haben wir, entlang des Weges, den wir heraufgekommen sind, einen wunderbaren Blick auf Los Altos, das Wohnviertel in dem die Villa Vino liegt. Man sieht sehr deutlich, dass dies eines der am höchsten gelegenen Häuser in Playa Blanca ist. Hat man schon von der Villa aus einen tollen Blick über die Stadt, so ist er von hier oben noch einmal deutlich weitreichender. Wir blicken auf die Marina Rubicon und die dahinter liegenden Papagayo Strände, sowie auf die Hotels und Wohnanlagen der Stadt. Oben angekommen können wir nun den Ausblick auf die Caldera, den Krater des erloschenen Vulkans Montaña Roja, genießen.
Wir stehen nun vor der Entscheidung, ob wir rechts oder links um die Caldera herum gehen möchten. Wir wählen heute den Weg rechts herum. Nach wenigen Metern gibt es eine Abzweigung nach links, hinab in die Caldera. Am Boden des Kraters verewigen sich immer wieder Besucher, indem sie ihre Initialen, Symbole, Wörter oder ganze Sätze mit Steinen legen. Der Weg durch den fast 500m breiten Krater ist ebenfalls sehr interessant und ein kleiner Abstecher hinunter in die Caldera lohnt sich.
Von der rechten, nordwestlichen Seite des Kraterrands haben wir bei klarem Wetter gute Sicht hinüber zu den Feuerbergen des Nationalparks Timanfaya.
Nach Norden hin, Richtung Meer und Geisterhotel, steht am Fuße des Montana Roja die Entsalzungsanlage, die die gesamten Wohngebiete rund um den Montaña Roja mit Trinkwasser versorgt. Ein Stück weiter, von der Erhöhung des Kraterrands aus, sehen wir im Südwesten, den Leuchtturm von Playa Blanca, den Faro des Pechiguera an der Meerenge La Bocayna, die Lanzarote von der Nachbarinsel Fuerteventura trennt. Neben dem 1986 erbauten, 50m hohen und recht schmalen Leuchtturm, sieht man den ursprünglichen, gerade einmal 10m hohen Leuchtturm aus dem Jahr 1866. Der alte Leuchtturm wurde aus vulkanischem Basaltgestein errichtet. Das rechteckige Gebäude, das als Sockel des eigentlichen Leuchtfeuers dient, beherbergte bis 1986 die Wohnung des Leuchtturmwärters.
Rechts neben dem Leuchtturm erspähen wir eine der Bauruinen, von denen es auf den ganzen Kanaren leider recht viele gibt. Angrenzend befinden sich die größtenteils sehr schönen, meist touristischen Wohnanlagen am südlichen Fuße des Montaña Roja, die während des Baubooms Anfang des 21. Jahrhunderts entstanden sind. Westlich davon erstreckt sich nach Norden hin die karge Vulkanlandschaft, die heute ein bedeutendes Vogelschutzgebiet beherbergt.
Nun haben wir den Gipfel des 196m hohen Montaña Roja erreicht. Von hier oben haben wir einen herrlichen Blick hinüber auf die Inseln Fuerteventura und Los Lobos südlich von Lanzarote. Nach Osten hin erstreckt sich die Stadt Playa Blanca über ca. 10 Kilometer entlang der gesamten Südküste Lanzarotes. Von hier oben können wir das gesamte Stadtgebiet überschauen. Im Westen grenzt die Stadt an die Ebene El Rubicon mit dem Vogelschutzgebiet. Hier befinden sich die „weißen Bänke“, der Ort, von dem aus man die schönsten Sonnenuntergänge in Playa Blanca beobachten kann. Im Westen, direkt unter dem Montaña Roja, ragt der Punta Pechiguera mit den beiden Leuchttürmen hinaus aufs Meer. In der sich anschließenden Bucht, die am Punta Limones endet, liegt ein rein touristisch geprägter Stadtteil mit den beiden Stränden Playa de Montaña Roja im Westen und Playa Flamingo im Osten. Im Anschluss liegt der alte Hafen. An dieser Stelle beginnt das Stadtzentrum Playa Blancas. Hier lag bis in die 80er Jahre hinein auch das ursprüngliche Fischerdorf, das eine für Lanzarote einzigartige und sehr erfolgreiche Urbanisierung erlebte. Im Zentrum liegt der kleine Sandstrand, der den gleichen Namen wie die Stadt trägt, der Playa Blanca, der weiße Strand. Er hat seinen Namen jedoch nicht, wie viele glauben, von seinem weißen Sand, sondern von den weißen Häusern, die ihn damals wie heute umgeben. In der Mitte der Bucht liegt die Playa Dorada, der größte Strand innerhalb des Stadtgebiets. Am Ende der Bucht liegt die Marina Rubicon, der Jachthafen Playa Blancas, der im Jahr 2000 im ehemaligen Stadtteil El Berrugo erbaut und 2003 eingeweiht wurde. An der anschließenden Landspitze, der Punta del Aguila, steht eine der vier historischen Festungen der Insel, das Castillo de San Marcial de Rubicon de Femes, die 1796 erbaut wurde. Es folgt im Osten der Stadtteil Las Coloradas. In der Bucht davor liegt das Museo Atlantico, das Unterwassermuseum Lanzarotes, Ziel vieler Tauchausflüge. Hier endet der bebaute Teil am Naturschutzgebiet Los Ajachos, in dem die schönsten Strände Lanzarotes, die Playa Papagayos liegen.
Im weiteren Verlauf des Rundweges um den Krater haben wir immer wieder schöne Ausblicke zu den Nachbarinseln Fuerteventura und Los Lobos sowie hinunter auf die verschiedenen Teile der Stadt und das in der Sonne glitzernde Meer. Zur anderen Seite hin breitet sich die Caldera, der Krater des Vulkans, aus und bietet uns ebenfalls interessante Anblicke. Aufgrund des Regenwassers, das sich in der Caldera sammelt, wachsen hier, je nach Jahreszeit, relativ viele Pflanzen.
Nach einer Weile haben wir die Caldera fast vollständig umrundet. Wir gehen rechts hinunter in Richtung der Villen am südlichen Hang und biegen auf einen kleinen Trampelpfad ab, der uns unterhalb des Kraters, am Hang entlang nach Osten, zurück zu unserem Ausgangspunkt in Los Altos führt.
Ich hoffe, Sie mit diesem Bericht ein wenig neugierig auf den „roten Berg“, Lanzarotes südlichsten Vulkan, gemacht zu haben. Die Wanderung am Montaña Roja ist zu jeder Jahreszeit schön. Sie sollten möglichst einen Tag mit klarem Wetter wählen, um die Ausblicke optimal genießen zu können. Die Wege sind uneben und von Geröll und Schotter bedeckt, aber gut zu bewältigen. Die Steigungen sind nicht sonderlich steil. Oben kann es an manchen Tagen recht windig sein.
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